So formulierst Du eine erfolgreiche Bewerbung als Führungskraft
Schritt-für-Schritt-Anleitung für eine Bewerbung als Führungskraft, mit der Du Recruiter von Dir überzeugst
Stehst Du vor der Herausforderung, eine Bewerbung als Führungskraft zu erstellen? Möchtest Du Dich als Führungskraft bewerben und genau wissen, wie Du Deine Bewerbung erfolgreich gestaltest? In diesem Beitrag erfährst Du, worauf es bei einer Bewerbung für Führungskräfte ankommt, und ich zeige Dir eine Lösung, wie Du noch schneller zum Ziel gelangst.
Der 7-Punkte-Plan für eine gelungene Bewerbung auf eine Führungsposition
Bevor Du Deine Bewerbung als Führungskraft absendest, vergewissere Dich, dass Du die folgenden Aspekte berücksichtigt hast. Ich nenne dies den 7-Punkte-Plan für eine erfolgreiche Bewerbung als Führungskraft. In Deiner Bewerbung sollten daher unbedingt die folgenden Dokumente enthalten sein (Punkt 4 ist besonders für Bewerbungen im deutschsprachigen Raum wichtig, Punkt 6 ist ein Pro-Tipp):
- Erstelle ein überzeugendes und authentisches Motivationsschreiben (Bewerbungsanschreiben)
- Formuliere einen aussagekräftigen tabellarischen Lebenslauf
- Wähle ein professionelles Design
- Gestalte ein ansprechendes Deckblatt (mit Foto)
- Wähle relevante Arbeitszeugnisse aus
- Füge ein Empfehlungsschreiben hinzu
- Ergänze Deine Projektliste
1. Das Motivationsschreiben (Bewerbungsanschreiben) – der Schlüssel zum Erfolg
Eine Bewerbung als Führungskraft erfordert selbstverständlich ein Motivationsschreiben (auch Bewerbungsanschreiben genannt). Dieses Schreiben ist die erste Seite Deiner Bewerbung und eine Empfehlung an den Adressaten, sich eingehender mit Deinen Unterlagen zu befassen. Personaler nehmen sich in der Regel bis zu einer Minute Zeit, um eine Bewerbung inklusive Anschreiben querzulesen und in dieser kurzen Spanne zu entscheiden, ob Du als Kandidat für ein Vorstellungsgespräch geeignet bist. In großen Unternehmen filtert eine Software die Bewerbungen vor, die der Personaler anschließend prüft.
Damit Du die Chance auf eine Einladung zum Bewerbungsgespräch erhöhst, müssen in Deiner Bewerbung sowohl fachliche als auch persönliche Informationen enthalten sein, bekannt als „Hard Skills“ und „Soft Skills“. Diese Stichworte sind für die ausgeschriebene Stelle relevant und sollten im Anschreiben und Lebenslauf klar dargestellt werden. Überzeuge die Personalverantwortlichen von Deiner Motivation für die angestrebte Position, zeige Deine Führungskompetenzen und nenne konkrete Beispiele für erfolgreiche Projekte, die Du verantwortet hast.
Die wichtigsten Informationen stehen immer am Anfang des Motivationsschreibens. Auch wenn das Schreiben nicht länger als eine DIN-A4-Seite sein sollte, muss es Deine Motivation glaubhaft transportieren. Formuliere individuell, warum Du die Führungsposition in dem Unternehmen anstrebst. Eine kurze, überzeugende Geschichte in zwei bis drei Sätzen, die Dein Interesse am Unternehmen darlegt, hilft dabei, diese wesentliche Hürde zu nehmen. Viele Bewerber scheitern an dieser Stelle, weil sie nur Belangloses oder Floskeln schreiben. Wenn Du jedoch einen authentischen und passenden Einleitungssatz wählst, gewinnst Du sicher das Interesse des Personalers. Besonders als Führungskraft solltest Du Dich mit dem Unternehmen identifizieren können, bei dem Du Dich bewirbst.
Das Motivationsschreiben sollte belegen, welche relevanten Projekte und Erfahrungen Du als zukünftige Führungskraft bereits gemeistert hast und welchen Nutzen diese dem Unternehmen gebracht haben. Es geht nicht darum, Erfolge einfach nur aufzuzählen. Wähle zwei bis drei Projekterfolge, die zur ausgeschriebenen Position passen, und zeige, wie Du Dich als Führungskraft entwickelt hast und Dich zukünftig einbringen wirst. Dein Führungsverständnis, Deine Führungserfahrung und Dein Führungsstil sollten ebenfalls kurz angesprochen werden.
Im Schlusssatz bedankst Du Dich höflich für die Zeit, die sich der Personalverantwortliche genommen hat, um Deine Bewerbung zu lesen. Unterstreiche nochmals Deine Motivation und versichere, dass Du beim persönlichen Kennenlernen im Gespräch gerne detailliert Auskunft zu Deinen Fähigkeiten, Deiner Erfahrung und Deiner Motivation geben möchtest.
Was die Gehaltsvorstellung betrifft, solltest Du diese im Anschreiben nur dann erwähnen, wenn es in der Stellenausschreibung ausdrücklich verlangt wird. Setze Deinen Gehaltswunsch lieber etwas höher an, um im Vorstellungsgespräch noch Verhandlungsspielraum zu haben. Auch bei Online-Bewerbungen solltest Du immer ein Anschreiben hinzufügen, selbst wenn es nicht explizit gefordert wird. Nutze jede Chance, Deine Motivation und Qualifikationen in Anschreiben und Lebenslauf glaubhaft und überzeugend darzulegen.
2. Der tabellarische Lebenslauf im Aufbau
An oberster Stelle im Lebenslauf stehen Deine wichtigsten Daten: vollständiger Name, Geburtsdatum und Geburtsort. Angaben zu Deinem Familienstand (verheiratet, geschieden) sind für Arbeitgeber irrelevant und sollten nur auf freiwilliger Basis gemacht werden, wenn Du es für sinnvoll hältst. Ein Link zu Deinen Profilen bei LinkedIn (weniger Xing) ist im Lebenslauf als Führungskraft unerlässlich, da Personal Branding heute besonders wichtig ist. Die aktive Nutzung digitaler Plattformen zeigt Deine digitale Kompetenz und kann bei der Bewerbung von Vorteil sein.
Der Lebenslauf für Führungskräfte sollte tabellarisch und anti chronologisch aufgebaut sein. Beginne mit Deiner aktuellen Position und arbeite Dich bis zu Deinem höchsten Bildungsabschluss vor. Beschreibe bei jeder beruflichen Station die wichtigsten Aufgaben und untermauere diese mit signifikanten Erfolgen. Fokussiere Dich auf die Erfahrungen, die für die angestrebte Stelle relevant sind. Halte Dich dabei kurz und prägnant, um zu zeigen, dass Du als Führungskraft präzise und sachbezogen kommunizieren kannst.
Weniger relevante Informationen sollten weggelassen oder gekürzt werden. Für eine Bewerbung auf eine Führungsposition genügt es beispielsweise, nur den höchsten Bildungsabschluss anzugeben – in der Regel Dein Studienabschluss oder der höchste Schulabschluss. Grundschulbesuche sind nicht relevant. Seminare und Weiterbildungen sollten nur erwähnt werden, wenn sie zur ausgeschriebenen Position passen und Deinen Erfahrungsschatz belegen. In der Regel sind dies Seminare der letzten fünf bis zehn Jahre.
Bürgerschaftliches Engagement kann positiv hervorstechen. Ob als Trainer im Fußballverein, Vorstandsmitglied im örtlichen Verein oder Helfer bei der Tafel – nenne Deine aktiven Tätigkeiten und beschreibe sie kurz. Bei Hobbys gilt Vorsicht: Nur erwähnen, wenn sie einen Bezug zur Tätigkeit oder zum Unternehmen haben, sonst weglassen. Deine EDV-Kenntnisse sollten vollständig aufgelistet werden, insbesondere die, die vom Unternehmen gefordert werden.
Achte auf die Länge Deines Lebenslaufs: Für Führungskräfte ist ein umfangreicherer Lebenslauf üblich, aber versuche, zwei DIN-A4-Seiten nicht zu überschreiten. Nur, wenn unbedingt notwendig, darfst Du eine dritte Seite hinzufügen.
3. Ein ansprechendes Design nutzen
4. Deckblatt mit Bewerbungsfoto
Ein Deckblatt ist kein Muss, aber ich empfehle Dir, vor der eigentlichen Bewerbung eines zu verwenden. Es sollte Deinen Namen, Deine Position, den höchsten Bildungsabschluss, ein ansprechendes und professionelles Bewerbungsfoto sowie Deine Kontaktdaten enthalten. Zusätzlich sollten Deine wichtigsten Kompetenzen, die idealerweise mit der ausgeschriebenen Stelle übereinstimmen, auf dem Deckblatt stehen. Auch wenn das Fehlen eines Bewerbungsfotos in Zeiten der Gleichstellung keine Benachteiligung darstellen darf, solltest Du die Wirkung eines hochwertigen Bewerbungsfotos nicht unterschätzen. Ein gutes Foto hinterlässt einen positiven ersten Eindruck und kann sich vorteilhaft auf den weiteren Bewerbungsprozess auswirken. Die Investition in einen professionellen Fotografen, der Deine Persönlichkeit im Bild festhält, lohnt sich immer.
Ob Du alle Dokumente in einer PDF-Datei zusammenfügst oder ob Du den Lebenslauf, Anschreiben und Zeugnisse in separaten PDFs speicherst, hängt von den Anforderungen des ausschreibenden Unternehmens ab. Achte darauf, die Vorgaben des Unternehmens genau zu befolgen und die Dokumente entsprechend einzureichen.
5. Arbeitszeugnisse auswählen
Führungskräfte sollten ihrer Bewerbung die wichtigsten Arbeitszeugnisse beifügen, um ihre Angaben zu belegen. Diese gehören in die Bewerbung, da sie die im Bewerbungsschreiben genannten Kompetenzen untermauern. Darüber hinaus beschreiben die Zeugnisse Deine persönlichen Stärken und enthalten eine Bewertung Deiner Arbeitsleistung sowie Deines Führungsstils durch den Arbeitgeber. Die Auswahl der beizufügenden Zeugnisse richtet sich nach der Anzahl der bereits bekleideten Stellen. Das aktuelle Zeugnis sollte stets enthalten sein. Zusätzlich kannst Du die Zeugnisliste um das Zeugnis Deines höchsten Studien- oder Schulabschlusses sowie um relevante Weiterbildungszertifikate ergänzen.
6. Empfehlungsschreiben hinzufügen
Im deutschen Sprachraum sind Empfehlungsschreiben kein Muss, aber sie gewinnen in der D/A/CH-Region zunehmend an Bedeutung. Wer sich als Führungskraft bewirbt, sollte rechtzeitig Empfehlungsschreiben relevanter Vorgesetzter und Wegbegleiter einholen und diese stets der Bewerbung beifügen. Persönliche Empfehlungen vermitteln in Deiner Bewerbung einen Eindruck von der Zufriedenheit Deiner ehemaligen Chefs mit Dir. Sie beleuchten Deinen Werdegang sowie die erworbenen Fähigkeiten und Qualifikationen aus einer anderen Perspektive. Ein persönliches Empfehlungsschreiben sollte jedoch nicht länger als eine Seite sein. Beginne frühzeitig mit der Akquise von Referenzschreiben. Spätestens ab der Position einer Teamleitung benötigst Du Referenzen von Vorgesetzten und Wegbegleitern. Natürlich solltest auch Du auf Wunsch persönliche Empfehlungsschreiben für andere erstellen.
7. Die Projektliste
Besonders wenn Du bereits Führungspositionen in Deiner Branche innehattest oder maßgeblich Verantwortung für erfolgreiche Projekte getragen hast, ist es empfehlenswert, diese in einer separaten Projektliste darzustellen. Wähle hierfür drei bis fünf Projekte aus, die für die neue Position relevant sind, und beschreibe, wie Du zu deren Erfolg beigetragen hast. Die Projektliste sollte jedoch nicht mehr als zwei DIN-A4-Seiten umfassen, um Deine Bewerbung übersichtlich zu halten. Sie sollte keinesfalls länger sein als Dein Lebenslauf.
Besonderheiten einer Bewerbung als Führungskraft
Eine Bewerbung als Führungskraft darf umfangreicher sein als die einer Fachkraft. Sie sollte aktiv die Fähigkeit zur Gestaltung und Bewältigung von Herausforderungen betonen und einen Einblick in die Führungsqualitäten geben. Persönliche Empfehlungen von Vorgesetzten und eine Projektliste sind daher essenzielle Bestandteile, die in keiner Führungskräftebewerbung fehlen dürfen. Dies gilt sowohl für die Bewerbung um eine Führungsposition als auch für den Nachweis bereits erlangter Führungserfahrung.
Ein professioneller Eindruck wird zudem durch ein hochwertiges Bewerbungsfoto und ein stringentes, aber nicht aufdringliches Design komplettiert. Damit zeigst du, dass du über das Ergebnis nachdenkst und Lösungen findest, um Ziele zu erreichen. Frage dich selbst, ob du jemanden wie dich auf Basis deiner Bewerbungsunterlagen in deinem Unternehmen einstellen würdest.
Letztendlich entscheidest du, was in die Bewerbung gehört. Wenn du jedoch diese sieben Punkte beherzigst, steht deiner Einladung zu einem Vorstellungsgespräch und dem Erfolg deiner Bewerbung nichts mehr im Wege.
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